Das große Sommer-Interview mit
Arno A. Evers, "Global Player" in Sachen
Wasserstoff und Brennstoffzellen
von Werner Stützel
Arno A. Evers FAIR-PR, 26. Juli, 2005
Quelle: Newsletter TREFFPUNKT WASSERSTOFF +
BRENNSTOFFZELLE Nr 168:
http://www.energie.de/medien.htm
Nach der Messe ist vor der Messe. Dieser Satz trifft
auf Arno A. Evers, seit 1995
Veranstalter des weltweit größten Gemeinschaftsstands
„Hydrogen + Fuel Cells“ auf der HANNOVER
MESSE (2006 vom 24. bis 28. April), eigentlich nicht
so recht zu. Denn spätestens während der Messetage
zieht er bereits die Fäden fürs nächste
Jahr. Und spätestens nach Messeschluss geht er als
tatsächlicher „Global Player“ mit voll
gepacktem Terminplan und mit Dokumentationen gespicktem
Notebook auf Reisen in Sachen „Wasserstoff und Brennstoffzellen“
– als Werber für den Gemeinschaftsstand, als
gefragter Referent, als Chairman bei internationalen Tagungen,
als Beobachter der Branche, als Keynote Speaker, als Mitglied
in „Organizing Commitees“. So aktuell in Istanbul
und in den kommenden Monaten in Singapur, London, Essen,
Connecticut, Palm Springs, Zaragossa, Dubai, Washington...
Und so oft ist er in englischer Sprache unterwegs,
dass er bisweilen überlegen muss, wie man es auf
Deutsch sagt. „Nur wer immer am Ball bleibt, wer
Forschung und Entwicklung in aller Welt verfolgt, wer
ganz einfach präsent ist und wer ständig neue
Ideen einbringt, kann überzeugend für sein
Anliegen werben. In meinem Fall also erstens für
die Implementierung von Wasserstoff und Brennstoffzellen
in das wirkliche Leben und zweitens für den alljährlichen
Gemeinschaftsstand in Hannover.“ Mit diesem Erfolgsrezept
schafft es Arno A. Evers, das internationale Know how
der Branche in der niedersächsischen Landeshauptstadt
immer wieder zu bündeln und alljährlich auszubauen.
Über sinkendes Ausstellerinteresse musste er sich
deshalb noch keine ernsthaften Gedanken machen –
auch zu den vergangenen drei Messen nicht, obwohl die
Aussteller- und Teilnehmerzahlen anderswo merklich abbröckelten.
Lesen Sie dazu das große Sommer-Interview des
Newsletters „Wasserstoff + Brennstoffzelle“
mit Arno A. Evers, Inhaber der Starnberger Arno A. Evers
FAIR-PR. Die Fragen stellte Werner Stützel.
Newsletter: Herr Evers, wer auf Ihre
Website schaut, konkret auf www.hydrogenambassadors.com/hydrogenambassadors/index.php,
wird zur HANNOVER MESSE 2006 ein neues Angebot entdecken
– für „Hydrogen Ambassadors“.
Was kann man darunter verstehen?
Arno A. Evers: Meine Meinung ist,
dass es an guten Vorschlägen für Anwendungen
von Brennstoffzellen fehlt, die mit Wasserstoff betrieben
werden. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum es
auf diesem Gebiet zurzeit nicht so richtig mit den wünschenswerten
großen Schritten weitergeht. Aber ich bin davon
überzeugt, dass in aller Welt viele neue Ideen
bei jungen Leuten schlummern, bei Studenten etwa, in
Unternehmen, bei Menschen, die auf den ersten Blick
vielleicht gar nichts mit Wasserstoff und Brennstoffzellen
zu tun haben. Schon Schüler lassen sich begeistern,
wenn man sie fordert und richtig anspricht. So haben
wir im kleinen lokalen Rahmen vor der vergangenen HANNOVER
MESSE zwölf Experimentierkästen an Starnberger
Schulklassen verteilt und sind nun sehr gespannt, was
sie daraus machen und entwickeln.
Newsletter: Wie kann man „Hydrogen
Ambassador“ werden?
Arno A. Evers: Die Bewerbungsschwelle
ist relativ gering. Man braucht eigentlich nur seine
Ideen bis zu 1000 Worten aufzuschreiben, dazu das Formular
auf dem von Ihnen genannten Website-Pfad auszufüllen
und an uns zu schicken. Zwölf teilnehmende Teams
mit maximal drei Projektbeteiligten und in vier Altersklassen
haben dann die Chance, jeweils einen kostenlosen Stand
bei uns auf der HANNOVER MESSE 2006 zu gewinnen.
Alle Teams sind gleichberechtigt mit unseren kommerziellen
Ausstellern, erhalten also auch unseren kompletten Full-Package-Service
von der 20-minütigen Forums-Präsentation über
eine ausführliche Internet-Dokumentation bis zum
abendlichen
„Get together“ unserer Aussteller. Am
letzten Messetag dann werden jene Ambassadors besonders
geehrt, die nach dem Votum der ausstellenden Experten
auf dem Gemeinschaftsstand die besten Ideen mitgebracht
haben.
Newsletter: Gibt es schon Anfragen?
Arno A. Evers: Ja, das Angebot findet
bereits gute Resonanz, sodass wir mit einer beachtenswerten
„Hydrogen Ambassador“-Präsentation
rechnen können. Einsendeschluss ist übrigens
der 30. September 2005.
Newsletter: Noch etwas Neues soll
es geben – ein „Starter Kit“ (www.hydrogenambassadors.com/hm06/starter-kit.php)
für neue Aussteller?
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Arno A. Evers: Manchmal hören
wir, dass wir mit unseren Preisen zu hoch liegen. Wenn
unsere Kunden dann jedoch erlebt haben, was ihnen dafür
auch alles geboten wird, heißt es letztlich, man
habe mehr als erwartet erhalten. Zu diesem Komplettservice,
der ja auf unserer Website www.hydrogenambassadors.com ausführlich
beschrieben ist, gehört es zudem, dass wir selbst
den Gemeinschaftsstand „Hydrogen + Fuel“
und seine Angebotspalette ständig weiter entwickeln.
Im Interesse aller Aussteller. Seither war die Standmindestgröße
auf 10 Quadratmeter festgelegt, weil sich angesichts
der Nebenleistungen, die inzwischen täglich auch
ein Frühstück und ein komplettes Mittagessen
enthalten, der Aufwand unterhalb dieser Schwelle weder
für uns noch für Aussteller lohnte. Wir haben
uns nun aber das „Starter Kit“ ausgedacht,
um auch solchen Interessenten die Messebeteiligung zu
ermöglichen, die geringe Mittel für eine solche
Messepräsentation haben. Sie können für
die HANNOVER MESSE mit diesem „Starter Kit“
eine Fläche von zwei mal zwei Meter und mit zwei
Stellwänden für lediglich 4900 Euro mieten.
Die Forum-Präsentation ist in diesem Fall allerdings
optional. Selbstverständlich gilt aber ebenso,
dass wir den gesamten Full-Service
wie allen anderen Ausstellern auch zur Verfügung
stellen.
Newsletter: Herr Evers, kommen wir
nun zur gegenwärtigen Situation der Wasserstoff-
und Brennstoffzellenbranche. Bisweilen ist doch zu vernehmen,
der Entwicklungsprozess stagniere zurzeit, man befinde
sich in einer Denkpause. Können Sie diese Einschätzung
auf Grund Ihrer internationalen Erkenntnisse, Erfahrungen,
Eindrücke teilen?
Arno A. Evers: Aus globaler Sicht
gibt es schon noch Erfolg versprechende Aktivitäten.
Allerdings eher von kleineren Firmen, wie auch Ihre
Newsletter-Meldungen immer wieder zeigen. Selbst in
großen Unternehmen beschäftigen sich im Verhältnis
zur Gesamtmitarbeiterzahl immer nur kleine Gruppen mit
dieser Thematik. Somit eher fast im Verborgenen, was
kaum Eingang in die Nachrichtenspalten der Medien findet.
Manche Entwicklungen werden auch nicht gleich an die
große Glocke gehängt.
Auf unserem jährlichen Gemeinschaftsstand „Wasserstoff
und Brennstoffzellen“ haben seit
1995 rund 300 internationale Firmen, Forschungsinstitute
und Verbände teilgenommen. Einige diese Firmen
haben fusioniert (Beispiel: HPower), andere wurden von
den Mitarbeitern unter neuen Namen weitergeführt
(Beispiel: Hydrogen Burner). Trotzdem sind diese 300
Organisationen, die bisher in Hannover waren, nur eine
kleine "Spitze des Eisbergs". Insgesamt gibt
es weltweit nicht Hunderte, sondern Tausende von Firmen,
Forschungsinstituten, Initiativen und mehr und mehr
Verbänden, die mit mehr oder weniger Elan an unserer
Zukunftstechnologie arbeiten und sie vorantreiben. Auf
meinen weltweiten Reisen bin ich immer wieder positiv
überrascht, die verschiedenen Aktivitäten
zu sehen und von den Menschen, die dahinter stehen.
In der Türkei gibt es beispielsweise kleine Firmen,
die sich mit der direkten Erzeugung von Wasserstoff
in konventionellen Fahrzeugen beschäftigen. Dabei
ist das Herzstück, der Reformer, nicht größer
als zwei Getränkedosen. Das Einfache wird siegen.
Das gilt auch für die Erzeugung von Wasserstoff.
Ich traf Repräsentanten einer weiteren türkischen
Firma, die Wasserstoff direkt mit Hilfe der Sonnenenergie
herstellen. Eine Denkpause sehe ich nicht.
Newsletter: Aber es scheint doch international
ein Konzentrationsprozess bei den Veranstaltungen und
Kongressen, der öffentlichen Bühne für
die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, eingesetzt
zu haben?
Arno A. Evers: Das widerspricht meiner
Aussage nicht. Es haben sich aus meiner Sicht zu viele
Veranstalter auf das vermeintlich attraktive Thema von
Wasserstoff und Brennstoffzellen gestürzt. Es ist
ganz einfach nicht realistisch zu glauben, diese Branche
vertrage in allen Ecken der Welt eine eigene Veranstaltung.
Dazu ist die Bandbreite der Branche einfach zu gering.
Ich wage eine Prognose, die vielleicht nicht alle Ihrer
Leser teilen werden – in Europa wird sich die
HANNOVER MESSE behaupten, dann noch zwei große
Kongresse in den USA und noch etwas in Asien. Aber das
ist es dann schon. Getreu unseres Mottos „Go to
where the Market is!“ könnte man sagen, wenn
ihr wirklich den kommerziellen Markt sucht, dann reicht
es im Prinzip, nach Hannover zu gehen.
Newsletter: Wäre das dann doch
nicht ein bisschen „zu kurz gesprungen“?
Arno A. Evers: Vielleicht kann man
geteilter Meinung, das will ich gern zugestehen. Aber
ich will eine Begründung für meine Aussage
nachreichen. Ein Kongress ist ein Kongress – da
ändert auch jede noch so schöne begleitende
Ausstellung nichts. Bei uns ist es genau umgekehrt –
wir haben den weltweit größten und internationalsten
Gemeinschaftsstand mit einer begleitenden Konferenz.
Und wer auf solche Kongresse geht, findet und trifft
eigentlich nur die jeweils 150 bis etwa 2000 Insider,
die sich schon lange kennen und ganz sicher genau wissen,
was der andere macht. Da ist relativ wenig frischer
Wind zu spüren. Daher kann aus meiner Sicht eine
angeschlossene Ausstellung nur wenig erfolgreich sein,
weil ihr das große Umfeld einer HANNOVER MESSE
fehlt. In Hannover findet nun einmal die größte
Industriemesse der Welt statt mit einem unvergleichlichen
Zustrom von Fachbesuchern von allen Kontinenten. Wo
gibt es sonst eine solche Konzentration der Energiebranche,
die zudem im nächsten Jahr auch noch Schwerpunkt
des Messegeschehens sein wird. Davon profitieren die
Messebesucher und Aussteller in einmaliger Weise. Und
so kommen neben unseren fachlich orientierten „Stammgästen“
dann eben auch viele zehntausend kommerzielle B-to-B-Besucher
auf den Gemeinschaftsstand „Wasserstoff + Brennstoffzellen“,
den sie eigentlich nicht gesucht hatten, dann aber ganz
neue Anknüpfungspunkte für ihr eigenes Geschäft
entdecken.
Newsletter: Lassen Sie mich nachhaken.
Sie haben zwar gesagt, dass sich weltweit in Forschung
und Entwicklung etwas tut, aber wird auch in die richtige
Richtung geforscht und entwickelt?
Arno A. Evers: Das kann ich so allgemein
nicht beantworten. Fest steht aber aus meiner Sicht,
dass vielleicht in zu engen Bahnen bei der alleinigen
Betrachtung von stationären, mobilen und portablen
Brennstoffzellen gedacht wird. Hierbei stehen ganz einfach
die Hürden bestehender Systeme im Weg, gegen die
eine solche neue Technologie ankämpfen muss. Glaubt
denn wirklich jemand, dass beispielsweise Batteriehersteller
wie das Kaninchen auf die Schlange warten, um sich dann
von einer neuartigen Stromspeicherung und -erzeugung
die Butter vom Brot nehmen zu lassen? Ich bin davon
überzeugt, dass da gute und konkurrenzfähige
Alternativen längst in den Schubladen schlummern.
Nein, man muss sich von den technologischen Möglichkeiten
einer Brennstoffzelle gedanklich lösen und vielmehr
den „Benefit“ dieser Technologie herauskristallisieren.
Ich denke an Produkte, an Dienstleistungen für
den Einzelnen mit bisher nicht existierendem wirklichem
Mehrwert, die ihm gefallen, die so ansprechend sind,
dass man bereit ist, dafür auch zu zahlen. Warum
sparen denn junge Frauen in China sechs Monate lang
die Hälfte ihres Lohns, nur um sich ein Handy kaufen
zu können?
Newsletter: Sozusagen jeden Preis,
weil man das Produkt ganz einfach haben will?
Arno A. Evers: So ist es. Wer konnte
sich denn früher Autos, Kühlschränke,
einen Computer, ein Handy für mehr als 3000 Mark,
Taschenrechner für mehrere hundert Mark oder einen
Fernseher kaufen? Das waren alles Luxusgüter, die
sich am Anfang vom Preisniveau her zunächst nur
Begüterte hatten leisten können und die dennoch
später mehr und mehr Zugang in ganz normale Einkommensverhältnisse
fanden. Heute sind alle diese Geräte Alltag, Selbstverständlichkeiten.
Dabei ist der Durchbruch, der Massenmarkt für die
genannten ehemaligen Luxusgüter, weltweit stets
völlig ohne Subventionen gekommen. Sie wurden Erfolgsstories,
weil sie den Nerv der Menschen getroffen, ihren persönlichen
Wünschen entsprochen haben und – nicht zu
vergessen – weil sie Prestige geschaffen haben.
Newsletter: Solche Gedanken sind in
der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Community noch
zu wenig verbreitet?
Arno A. Evers: Ich fürchte, ja!
Es wird zu sehr technologie- und machbarkeitsorientiert
diskutiert und geforscht. Es wird noch zu sehr als Erfolg
gefeiert, dass etwa die Protonengeschwindigkeit in der
Membran erhöht werden könnte. Dies ist selbstverständlich
auch wichtig, was ich nicht in Abrede stellen will.
Nochmals – es muss die Frage gestellt werden,
was will der Kunde, was macht sein tägliches Leben
spannender? Ich erinnere mich da an ein Beispiel, das
ich bei meinen Vorträgen immer gern erzähle.
1903 haben die Gebrüder Wright einen ersten Flug
mit einem Motor betriebenen Flugzeug gestartet. Sie
kamen nach wenigen Sekunden nicht weit – in zwei
Meter Höhe 250 Meter. Wenn die Wrights damals behauptet
hätten, wir haben die Lösung für Flüge
von Singapur nach Frankfurt und von München nach
Los Angeles, globale Flüge, die Millionen von Menschen
täglich befördern, dann hätten sämtliche
Experten verwundert nur den Kopf geschüttelt, weil
allein schon die Gesetze der Physik dies damals nicht
erlaubt hätten, mit einem Flugzeug aus Holz und
Draht in 10 000 Meter Höhe mit 300 Passagieren
zu fliegen. Ich sage dann, liebe Leute der Wasserstoff-
und Brennstoffzellen-Community, ihr steht mit eurer
Technologie genau dort, wo die Gebrüder Wright
1903 einst standen. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht
102 Jahre dauert, bis eurer Branche Gleiches gelingt.
Newsletter: Nach diesem gedanklichen
Ausflug will ich doch noch einmal auf das Stichwort
„Denkpause“ zurückkommen. Es scheint
doch so, als würden sich vor allem einige Autobauer
in einem solchen Zwischenstopp befinden. Kürzlich
sagte mir der Vertreter eines großen Automobilbauers,
da man nichts Neues (!) habe, sähe man auch keinen
Sinn darin, sich auf Messen/Ausstellungen zu präsentieren.
Ist das wirklich die richtige Einstellung?
Arno A. Evers: Auf der kürzlich
statt gefundenen IHEC
2005 Conference in Istanbul stellte die Research
and Development Divison der koreanische Firma Hyundai
Motor Company & Kia Motors Corporation zwei
ihrer Hyundai Tuscon Wasserstoff-Fahrzeuge vor: Mit
einem Fahrzeug konnten die VIP-Besucher und Konferenzteilnehmer
fahren. Dazu kam ein "1:1 Mock-up" mit hervorragender
Darstellung aller relevanten H2/FC-Komponenten wie Tank,
Brennstoffzelle, Motor-Management usw. (Auf
der Internet-Dokumentation über diese Konferenz
in Istanbul kann man übrigens Fotos dieser real
existierenden Fahrzeuge sehen). Man sieht, der Fortschritt
geht weltweit weiter, er lässt sich nicht bremsen.
Wer jetzt nicht dabei ist und heftig mitentwickelt,
wird eines Tages vor verlorenen Marktanteilen stehen.
Schauen Sie sich doch nur als warnendes Beispiel die
schnelle Marktdominanz bei den digitalen Kameras an:
Firmen, die hochnäsig auf den guten alten Film
setzten, haben nun das wirtschaftliche Nachsehen und
kämpfen um ihre Existenz.
Newsletter: Aus welcher Ecke des Globus
erwarten Sie Impulse in Richtung Marktreife eines Brennstoffzellen-Fahrzeugs?
Arno A. Evers: Uns liegen Untersuchungen
der Universität von Central Florida vor, aus denen
hervorgeht, dass, wenn alle Personenwagen, Sport-Utility-Vehikles
(SUV) und Kleinlastwagen, die heute in den USA fahren,
mit einer dem „Toyota Prius“ vergleichbaren
Technologie ausgestattet wären, dies zu einer Reduzierung
des US-nationalen Ölverbrauchs von derzeit 9 Millionen
Barrel am Tag auf täglich rund 3,6 Mio. Barrel
führen wurde. Anders ausgedrückt: Durch eine
flächendeckende Nutzung einer "Prius-Technologie"
könnte es zu einer Reduzierung des Ölverbrauchs
in den USA um 27 Prozent kommen, weltweit betrachtet
würde die flächendeckende Nutzung der Prius-Technologie
"nur" allein in den USA den gegenwärtigen
Weltölverbrauch um etwa sieben Prozent reduzieren.
Mein persönlicher Kommentar zu diesen Zahlen: Es
kommt immer darauf an, was Mann oder Frau will. Vieles
liegt in der Hand der Konsumenten; in diesem Fall der
Autokäufer weltweit. (www.fsec.ucf.edu/echronicle/archives/2005/Q3/prius.htm).
Newsletter: Ich will eine politische
Frage stellen. Nach der Auflösung des Bundestags
durch Bundespräsident Horst Köhler wird es
Neuwahlen im Herbst mit einem möglichen Regierungswechsel
geben, wenn das Bundesverfassungsgericht keinen Strich
durch die Rechnung macht. Was erwarten Sie von einer
Kanzlerin Angela Merkel, die auf dem kürzlichen
VDEW-Kongress immerhin von der Bedeutung der Brennstoffzellen-Technologie
gesprochen hat? Und dies im Vergleich zur jetzigen Regierung?
Arno A. Evers: Der amtierende deutsche
Bundeskanzler hat unseren Gemeinschaftsstand „Wasserstoff
und Brennstoffzellen“ auf der HANNOVER
MESSE bisher drei Mal besucht. Das ist insofern
sensationell, da es weltweit keine einzige Wasserstoff-
und Brennstoffzellen-Veranstaltung gibt, die vom jeweiligen
"Mr. President" überhaupt und dann auch
noch so oft besucht wurde. Wenn Frau Merkel bei einer
Neuwahl die Kanzelmehrheit erhalten sollte, ist sie
hiermit gern herzlich eingeladen, diese Tradition fortzuführen.
Unsere Aussteller können sich dann mit ihr über
ihre (Physik-)Doktorarbeit von 1986 unterhalten, die
mit dem Satz beginnt: "Die Kohlenwasserstoffwandlung
bei hohen Temperaturen in Abwesenheit von Sauerstoff
(Thermolyse, Pyrolyse, Plasmolyse) ist gegenwärtig
und sicher auch in Zukunft von hoher volkswirtschaftlicher
Bedeutung..." (Quelle: DIE ZEIT, Nr.29 vom 14.
Juli 2005). Ob Frau Merkel da an unseren Slogan "Go
to where the Market is!" gedacht hat? Im Übrigen
ist Frau Merkel meiner Firma und meinem Team nicht unbekannt:
Sie hat die von uns organisierte Veranstaltung: "CHANCEN
2000: Bildung-Beruf-Karriere" auf der CeBIT 1992
in Hannover am 13. März 1992 als Bundesministerin
für Frauen und Jugend besucht und dort mit
unserem Moderator Ulrich Walter über das Thema:
"Europa 1992: Auch eine Herausforderung an die
Jugend für Bildung, Beruf, Karriere" diskutiert.
Ein Thema, das damals wie heute wichtig war und ist.
Ob sich Frau Merkel daran noch erinnern kann?
Newsletter: Herr Evers, wir danken
Ihnen für das Gespräch.
Quelle: Newsletter TREFFPUNKT WASSERSTOFF +
BRENNSTOFFZELLE Nr 168:
http://www.energie.de/medien.htm
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