Flugzeugbauer
wollen Entwicklung der Brennstoffzelle vorantreiben
von Daniel Wetzel
Hannover - Passagierjets von Boeing und Airbus sollen künftig
mit Hilfe von Brennstoffzellen noch umweltfreundlicher und
sparsamer fliegen. Vertreter der beiden führenden Flugzeugbauer
wollen am morgigen Dienstag auf der Hannover Messe über
die Einsatzmöglichkeiten der neuen Energielieferanten
in Flugzeugen informieren. In Brennstoffzellen wird Wasserstoff
emissionsfrei in elektrische Energie umgewandelt. Durch das
Engagement der führenden Flugzeugbauer könnte sich
die Entwicklung der Brennstoffzelle hin zur Marktreife deutlich
beschleunigen, erwarten Experten: "Die Brennstoffzelle
verspricht eine Reduzierung der Emissionen bei gleichzeitiger
Effizienzsteigerung", heißt es.
Das Interesse an der neuen Methode der Stromgewinnung ist
auf der Hannover Messe spürbar gestiegen. Inzwischen
ist der vom Veranstaltungsbüro Arno A. Evers organisierte
Gemeinschaftsstand der Brennstoffzellen-Industrie auf der
Hannover Messe das größte und bedeutendste Branchentreffen
der Welt. 114 Aussteller aus 24 Ländern sind vertreten.
Besonders starkes Interesse gibt es offenbar in der Volksrepublik
China an der umweltfreundlichen Technik: In Zusammenarbeit
mit dem chinesischen Technologie-Ministerium baut die Evers-Fair
PR zurzeit eine zweite Branchenmesse in Shanghai auf. Rund
20 Delegierte aus der Volksrepublik präsentieren in Hannover
bereits eigene Entwicklungen.
Nach Angaben der Deutschen Energieagentur (Dena) werden
Brennstoffzellen wohl erst gegen Ende dieses Jahrzehnts auch
als Energielieferant für Haushalte eingesetzt werden
können. Andere Anwendungen sind bereits seit längerem
im Test. So gibt es Autos und Motorroller, die mit Brennstoffzellen
betrieben werden. Auf dem Münchner Flughafen ist seit
Ende 2003 ein mit Brennstoffzellen ausgerüsteter Gabelstapler
probeweise im Dauereinsatz.
Artikel erschienen am 19. April 2004
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