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Energiefluss in Deutschland 1979 - 2007
Die Grafiken zeigen den Energiefluss Deutschlands aus dem Jahr 1979,
erstellt und veröffentlicht durch Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Ludwig Bölkow
in seinem Buch „Entscheidungen für eine langfristige Energiepolitik“
(veröffentlicht 1982).
Im Jahr 1979 betrug der Primärenergieverbrauch in Deutschland (das ist der
Verbrauch der Rohstoffe Kohle, Öl, Gas, Uran und Wasserkraft, sogen.
Primärenergie) 408 Mio. t Steinkohleeinheiten (SKE). Bei der
Umwandlung der o.g. Rohstoffe in andere, für den Verbraucher nutzbare
Energieformen wie Benzin und Strom, traten Umwandlungsverluste in Höhe von
106 Mio. t SKE auf. Nach Abzug des nichtenergetischen Verbrauchs
(Rohstoffe, die nicht zur Energieerzeugung genutzt werden, sondern zu
Produkten wie Kunststoffe und Chemikalien verarbeitet werden), standen zur
Endnutzung lediglich noch 270 Mio. t. SKE zur Verfügung: das waren 67
Prozent der eingesetzten Primärenergie. Davon wurden 92 Mio. t. SKE in der
Industrie genutzt, 74 Mio. t. in den Haushalten gefolgt vom Verkehr mit
56 Mio.t. und Gewerbe/ Dienstleistungen mit 48 Mio. t. SKE.
In seinem Buch hebt Dr. Ludwig Bölkow hervor, das bei der Verwendung der
Endenergie die Posten Heizung und Warmwasser mit rund 50 Prozent
dominieren, welche leicht durch Maßnahmen wir Gebäudeisolierung,
Wärmerückgewinnung etc. reduziert werden könnten. Wirklich genutzte
Energie (mechanische Arbeit, Fahrleistung, Wärme etc.) machen nur etwas
mehr als 30 Prozent der eingesetzten Energie aus. Der Rest geht als
Umwandlungsverluste bzw. ungenutzte Energie verloren.
Was hat sich mit der sich stetig entwickelnden, energieeffizienteren
Technik seit 1979 bis zum Jahr 2007 geändert? Nichts! Trotz aller
politischen Beteuerungen, die Energie in Deutschland effizienter zu
gewinnen, ist dies nicht geschehen.
Die oben geschilderte Sachlage hat sich im Gegenteil noch verschlechtert.
Die Bevölkerungszahl ist von 78,2 Millionen um 5,1 Prozent auf 82,2
Millionen gestiegen. Der Primärenergieverbrauch erhöhte sich um 16,1
Prozent, dafür wurden allerdings mehr Rohstoffe importiert (+37,2 Prozent)
als im Inland gewonnen (-14,7 Prozent) wurde. Der
Anteil aus erneuerbaren Energien stieg um beträchtliche 423 Prozent, aber
auch nur, weil der Anteil im Jahr 1979 mit 6 Mio. t. SKE noch
verschwindend gering war. Damals waren dies die Anteile von Wasserkraft
zur Stromerzeugung sowie von nachwachseneden Energien (Holz) zur
Wärmeerzeugung.
Die Umwandlungsverluste, das sind vor allem die Verluste bei der Erzeugung
von Elekrizität in zentralen Kraftwerken sowie die Verluste beim Transport
von Strom, stiegen in den letzten 28 Jahren um beachtenswerte 21,4
Prozent, obwohl der Endenergieverbrauch nur um 8,5 Prozent stieg. Jeder,
der von Energieeinsparungen redet, und das tun viele, sollte als erstes
bei den Umwandlungsverlusten ansetzen, die sich von Jahr zu Jahr erhöhen
und z.B. den gesamten Energieverbrauch im Sektor Verkehr (1979:
Umwandlungsverluste 106 Mio. t. SKE; Verkehr: 74 Mio. t. SKE, 2007:
Umwandlungsverluste 128,7 Mio. t. SKE; Verkehr: 88,7 Mio. t. SKE) jeweils
um ein hohes Maß schlagen.
Zu beachten ist ausserdem, das in den Zahlen des Zeitrahmens 1979 bis 2007
sämtliche weitere Verluste, die durch den Verbrauch bzw. durch die Nutzung
durch Industrie, Verkehr usw. anfallen, noch gar nicht berücksichtigt
sind.
(Quellen: EAT, 1982, Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Ludwig Bölkow, Ottobrunn;
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen 08/2008)




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