Eine
Woche lang werden Wissenschaftler aus aller Welt am Sund
über Wasserstoff als Energieträger diskutieren.
Gestern wurde die internationale Konferenz „Hypothesis IV“
eröffnet.
Stralsund
(OZ) Auf den ersten Blick vermutet man einen ganz gewöhnlichen
Angelkahn. Doch das kleine, fünf Meter lange Schiff,
das acht Kilometer in der Stunde zurücklegen kann, wird
nicht mit stinkendem Diesel betrieben. Wasserstoff liefert
die Energie für das Brennstoffzellen-Boot der Firma Techno
Consult aus Berlin. Der Prototyp einer Serienfertigung erlebte
gestern in einer öffentlichen Ausstellung an der Fachhochschule
seine Premiere.
Wasserstoffenergietechnik als Schlüsseltechnologie
der Zukunft steht noch bis Freitag im Mittelpunkt von Fachvorträgen,
Diskussionsrunden und Exkursionen der Weltwasserstoffkonferenz
„Hypothesis IV“.
Lob gab es zum Auftakt gleich mehrfach für den Stralsunder
Prof. Jochen Lehmann, der mit seinem Team ein Jahr lang
die renommierte Tagung, an der Experten aus 38 Ländern
teilnehmen, organisiert hatte.
Dr. Rolf Ewald, Vertreter des Europäischen Wasserstoffverbandes,
zeigte sich sicher, dass die Konferenz „ein Erfolg für
Europa und darüber hinaus“ wird. „Stralsund bietet
ausgezeichnete Bedingungen für neue Energiequellen“,
sagte er. Die Stadt näher kennenzulernen, dazu lud
OB Harald Lastovka die internatioalen Gäste herzlich
ein.
Rektor Prof. Ulrich Schempp verwies darauf, dass die Fachhochschule,
die im nächsten Monat ihren 10. Geburtstag feiert,
von Anfang an in ihrer Grundordnung die Entwicklung und
Nutzung alternativer Energiequellen und Träger festgeschrieben
hat. So wurden in das Komplexlabor alternative Energien
3,2 Millionen Mark investiert. Im Moment sei man dabei,
ein Kompetenzzentrum Wasserstofftechnik aus dem Zukunftsfonds
des Landes anzusiedeln.
In diesem Fonds stehen 15 Millionen Mark bis zum Jahr 2005
für regenerative Energien, Wasserstoff- und Solartechnik
zur Verfügung, wie Umweltminister Wolfgang Methling
bestätigte. Wasserstoff sei zwar kein Wundermittel,
aber „eröffnet neue Wirtschaftsfelder und sichert damit
anspruchsvolle und zukunftssichere Arbeitsplätze“.
Beispiel sei ein Projekt, das zurzeit in Barth vorbereitet
wird: Aus regenerativem Strom wird Wasserstoff erzeugt,
der die Brennstoffzelle eines Busses betreibt. Geräuscharm
und abgasfrei kann er Besuchern den Nationalpark Vorpommersche
Boddenlandschaft erschließen. Montiert werden sollen
die Busse von einem Stralsunder Unternehmen.
MARLIES
WALTHER
Letzte
Aktualisierung: Mittwoch, 5. September 2001
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Jörg
Albrecht von der Firma Techno Consult stellt auf der Weltwasserstoffkonferenz
ein Brennstoffzellen-Boot vor.
OZ-Foto:
M. Walther
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